Über 50 Bürger aus Haaren quetschten sich in den Sitzungssaal der Bezirksversammlung um beim Dialog mit der Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen dabei zu sein. Wo der Schuh drückt, konnte man bereits vor der Veranstaltung sehen: So stand der ganze Innenhof des Bezirksamts voller Autos. 

Folgerichtig ging es in der ersten Frage dann auch direkt um die abhanden gekommenen Parkplätze an der Alt-Haarener Straße. Der Verein Haarener Unternehmer hatte eine Aktion vorbereitet, so hielten zahlreiche Bürger ein Parkplatzschild hoch. „Wir haben um die Kirche einen tollen neuen Platz geschaffen, dann mussten wir uns um die Sperrung der Haarbachtalbrücke kümmern, da sind wir noch nicht dazu gekommen, uns um Parkplätze zu kümmern,“ so Frau Keupen, „wir können nur alles nacheinander machen.“ Der Bezirksbürgermeister fragte nach, warum man auf 700.000 € Fördermittel für eine Quartiersgarage verzichtet hat. 

Eine Bürgerin meinte, sie selbst mit dem Rad oder zu Fuß gut durch Haaren kommt. Aber wenn sie Senioren vom Seniorenzentrum zur AWO-Begegnungszentrum bringen will, muss sie Regelwidrig auf dem Fahrradstreifen halten. 

Frau Keupen stellte 24 Parkplätze am Kirchweg in Aussicht, die sich bereits in der Planung befänden. Wann diese aber wirklich nutzbar sind, ist noch offen. Der Inhaber des Sängerheims und auch der Lebensgefährte eines Kosmetikstudios machten keinen Hehl daraus, dass sie schließen bzw. sich einen neuen Standort suchen müssten, wenn sich nicht schnell etwas ändert. Über eine Stunde nahm dieses Thema einen breiten Raum ein.

Ein weiteres großes Thema war, der viele Dreck und Müll in Haaren. So klagte ein ehemaliger Leiter des Bauhofs, dass es schon seit Jahren keine Kehrmaschine in Haaren gibt. Zudem würden die Mitarbeiter des von Haaren nach Eilendorf verlegten Bauhofs nur sehr selten den Weg nach Haaren finden. Dafür wäre es in Eilendorf sehr sauber. Frau Keupen versprach am Frühjahrsputztag mit Haarener Bürgern gemeinsam Müll in Haaren zu sammeln. Von 5 Brunnen in Haaren läuft zurzeit nur einer. Die anderen vier könnten aber einfach wieder in Betrieb genommen werden, so ein Bürger. 

Für den neuen Platz um St. Germanus werden noch Ideen gesucht. Die Haarener Bürger sind aufgerufen, den Patz zu beleben. Ideen sind willkommen.

Zum Schluss waren sich alle einig, dass Haaren zwar durch den Brückenbau stark leidet, aber nicht so stark wie befürchtet und waren dankbar für die Unterstützung während der Bauphase. Beim Schriftzug „alles fließt“ an der neuen Brücken-Lichtinstallation waren man sich wieder einig, dass der Slogan nicht passt. Die zwei Stunden vergingen im Flug und die Oberbürgermeisterin versprach im Herbst oder im nächsten Jahr wieder zu kommen.

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